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AKTUALITÄT | NACHRICHTEN | 02 August 2016

100 Jahre Berghütte la Renclusa

La Renclusa in den spanischen Pyrenäen, eine Berghütte mit Geschichte

Ausstellung 100 Jahre la Renclusa, in Benasque, Pyrenäen
Am 5. August feiert die emblematische Berghütte La Renclusa im Tal von Benasque am Fuß des Aneto ihren 100 Geburtstag. Aus diesem Grund wird eine Fotoausstellung im Palacio de los Condes in Ribagorza, Benasque eröffnet.

In dieser Fotoausstellung werden über 130 historische Fotos ausgestellt die von folgenden Institutionen zur Verfügung gestellt wurden: Centre Excursionista de Catalunya, la Fototeca de Huesca, la Fundación Hospital de Benasque, la FAM, los guardas und Prames. Die Ausstellung ist in vier Bereiche unterteilt: die Berghütte La Renclusa, das Tal von Benasque, der Fußabdruck des Menschen und Berglandschaften.

Hier aber erstmal eine Zusammenfassung der Geschichte der Berghütte, die uns unsere spanischen Freunde vom Llanos del Hospital, geschrieben von Antonio Merino Mora, zur Verfügung gestellt haben. Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert: von 1870 bis 1915, als eine Höhle und eine kleine Feldhütte als Unterschlupf dienten und der zweite Teil von 1916 bis heute, als es schon eine Berghütte gab.

Geschichte der La Renclusa, von Antonio Merino Mora

www.llanosdelhospital.com             www.fundacion-hospital-benasque.org
L’Ancllusa/La Renclusa, von 1870 bis 1915. 45 Jahre Unterschlupf für die ersten Bergsteiger in den Pyrenäen.

Die aktuelle Berghütte la Renclusa wird hundert Jahre alt (1916 – 2016). Die Geschichte der La Renclusa als Unterschlupf reicht aber weiter in die Vergangenheit.

Der Ort wurde schon lange Zeit vor der Nutzung durch Bergsteiger und Bergwanderer von Schäfern und Jägern benutzt, und wenige Meter von der heutigen Kapelle Virgen de las Nieves befand sich eine Schäferhütte. Diese wurde 1842 bei der Erstbesteigung des Aneto, aufgrund der Empfehlung der örtlichen Führer aus Luchón (Frankreich), schon als Unterschlupf benutzt und war schon bekannt als La Renclusa de la Maladeta.

Die Schäferhütte unter dem Überhang
Die La Renclusa und der Aufstieg auf den Aneto wurde in der französischen Aristokratie und Bourgeoisie populär, die vom französischem Luchón den Aneto bestiegen, um den Ausblick über das ganze Massiv genießen zu können. Im September 1855 versammelten sich bereits 34 Personen in der Hütte.

Führer, Schäfer und Besucher in der ersten Hütte
In 1870, nach der Zerstörung des Spitals von Benasque durch eine Steinlawine, verbesserten sich merkbar die Bedingungen in der Hütte unter dem Überhang. 1871 suchte der Conde Russell dort Unterschlupf vor einem Gewitter, als er schon bis auf die Knochen nass war und fand in der Hütte vier Matratzen, eine Feuerstelle, Geschirr, Servietten, eine Waschschüssel und sogar saubere Handtücher vor.

1899 beschrieb der Bergsteiger Henry Spont die Hütte: "Sie ist klein, aber immens, umgeben von formidablen Bergen hält sie Stürmen und langen Wintern stand und mit ihren vier Wänden und dem Granitboden ist sie so gut, wie der beste Palast."

L'Ancllusa/La Renclusa 1916 – 2016. Eine moderne Berghütte in 2.145m Höhe am Fuß des Aneto (3.404m)

Nach der Eroberung 1842, verwandelte sich La Renclusa in eine Art Basislager für die Aufstiege auf die Gipfel des Maladeta Massivs.
Seit 1870 existierte eine kleine Hütte unter der Aufsicht von Sebastián Pedrón Mora. Dies war die Herberge für die ersten Gipfelstürmer in den Pyrenäen. In der Mehrzahl waren dies Franzosen aber auch viele Spanier und Katalanen.

So begann eine neue Etape für die La Renclusa, die nun unter der Leitung von Pepe de Llausia und José Sayó Pedrón stand, letzterer erbte die Hütte von seinem Onkel Sebastián Pedrón, der 1901 verstarb. Sie erhielten bei dieser Aufgabe soziale und finanzielle Unterstützung des Centro Excursionista de Cataluña, CEC.

La Renclusa vor 100 Jahren
Zu dieser Zeit ließ der Strom von französischen Touristen durch die inneren und kolonialen Krisen Frankreichs (1911) nach. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs (1914-1919) tat dann sein Übriges. Diese Ereignisse führten zu einer Zunahme von Touristen aus der Bourgeoisie von Barcelona und zur Errichtung der aktuellen Berghütte .

Nachdem die Genehmigungen durch das Kriegsministerium und das Ministerium für Entwicklung erteilt waren und die Verwaltung von Benasque das Gelände übertragen hatte, begannen die Bauarbeiten zwischen 1912-1913, mit José Sayó als Bauherr und unter der Aufsicht von Soler Santaló, Ingenieur und Verantwortlicher des CEC. Bis zu zwanzig Arbeiter aus dem benachbarten Benasque errichteten im Folgenden das aktuelle Gebäude unter härtesten Bedingungen.

1914, starb nach langer Krankheit Julio Soler Santaló. Die Arbeiten gingen unter der Aufsicht von Mosén Oliveres weiter. Ein weiterer Schicksalsschlag überschattete die Bauarbeiten, als kurz vor der Einweihung des Gebäudes, bei einem schweren Unfall José Sayó und Adolf Blass ums Leben kamen und die Einweihung nun auf den 5. August 1916 verschoben wurde.

Nach dem spanischen Bürgerkrieg war die Berghütte stark beschädigt und wurde erst 1951, nach dem Wiederaufbau durch den CEC wiedereröffnet. Im Lauf der Zeit blieb die Berghütte jedoch veraltet und in 1991 taten sich der CEC und die Federación Aragonesa de Montañismo (Aragonischer Bergsportverband) zusammen und gemeinsam mit der Verwaltung von Benasque wurde die Modernisierung der Berghütte in Angriff genommen, die sich bis 2006 hinzog. Die Modernisierung multiplizierte die Kapazität der Berghütte und verbesserte deutlich die Installationen.

Die Berghütte La Renclusa war immer eine Referenz in den Pyrenäen und viele Generationen von Bergsportlern nutzten und nutzen sie, um auf dem Weg zum Gipfel des Aneto, mit 3404 der höchste Gipfel der Pyrenäen, Station zu machen und Kräfte zu sammeln.

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